Nikon D5000, die Knuffige: Ein Kurztest

Seit etwa drei Wochen bin ich Besitzer einer Nikon D5000, ausgerüstet mit einem Nikkor DX 3,5-5,6/16-85 VR. Ich hatte einen Ersatz für meine Canon G11 gesucht. Hier ist die Antwort darauf, ob das geglückt ist und welche ersten Eindrücke ich von der Kamera habe.

  • Die Kamera ist zusammen mit dem Objektiv am besten mit dem Wort „knuffig“ zu beschreiben, also kompakt und angenehm in der Hand zu halten und zu verwenden.
  • Ein kompletter Ersatz für eine Kompakte ist das definitiv nicht.
  • Trotzdem verringern sich die Einsätze meiner G11 deutlich, weil ich jetzt auch mal die D5000 mitnehme, wo ich sonst die G11 mitgenommen hätte.
  • Das Sucherbild ist dem einer Kompakten natürlich haushoch überlegen, und aus meiner Sicht für den gedachten Einsatzzweck als gut zu bezeichnen. Alle wichtigen Informationen werden angezeigt und sind gut lesbar, die Größe geht in Ordnung. Die einblendbaren Gitterlinien sind ein dickes Plus.
  • Mit der Bildqualität bin ich sehr zufrieden. Möglicherweise muss ich an den Standardeinstellungen für den Bildstil noch ein bisschen drehen, die ooc-Bilder sind vielleicht ein wenig kräftig abgestimmt. Das ist natürlich Geschmackssache und in manchen Fällen gefällt mir das sogar ganz gut. Meine Absicht war es, die G11 durch etwas Besseres zu ersetzen, und das ist -auch hinsichtlich der Ergebnisse- auf jeden Fall gelungen.
  • Das Rauschen ist natürlich höher als etwa bei der D700, aber es ist deutlich geringer als bei der G11 und damit absolut zufriedenstellend. Die guten Bildergebnisse sind klarerweise auch dem guten Sensor der D90 zu verdanken.
  • Die Reaktionszeiten und die Geschwindigkeiten (Einschalten, Fokussieren, Auslösen etc.) sind DSLR-Niveau, kein Vergleich zu einer Kompakten.

Insgesamt eine gute Entscheidung. Alle wichtigen Dinge, die ihre großen Schwestern auch können, kann die D5000 im Wesentlichen auch, auch wenn die „großen“ das teilweise natürlich etwas besser machen. Das Fotografiergefühl entspricht dem einer DSLR, es hat nichts mit der Trägheit und dem Gefummel einer Kompakten zu tun. Dafür ist die Lösung auch größer und schwerer – aber immer noch gut tragbar, auch auf dem Sonntagsspaziergang. Die Kamera bringt es „vollgetankt“, also mit dem o.g. Objektiv, Objektivdeckel, Gurt, Akku und Speicherkarte auf 1170 Gramm, soviel wie das ein oder andere Objektiv an der D700 alleine hat.

Das Schwenkdisplay macht Laune, nur der langsame Kontrastautofokus trübt das Bild ein wenig. Trotzdem finde ich das für statische Motive sehr brauchbar.

Schön ist, dass man die D5000 auch mal jemandem in die Hand drücken kann, ohne viel erklären zu müssen. Grüne Automatik und es klappt. Außerdem sind die Motivprogramme für die Restfamilie eine ganz gute Hilfe.

Die Software ist modern, und mit dem Info-Display über die <Info> Taste sind alle Einstellungen, für die es an anderen Kameras eigene Knöpfe gibt, schnell geändert. Der Mangel an Direktknöpfen wird so nach kurzer Eingewöhnung sehr gut ausgeglichen. Schwer zu verstehen ist allerdings, dass die Taste <Info> eigentlich doppelt vorhanden ist. Der zusätzlich vorhandene Doppelgänger auf der Kameraoberseite ist überflüssig und sollte programmierbar gemacht werden, das wäre ein echtes Plus.

Es macht Spass, mit der D5000 zu hantieren und wie mit jeder anderen „echten“ DSLR zu fotografieren. Sicher wird die G11 nun deutlich seltener verwendet werden, aber auch die D700 dürfte das ein oder andere mal zu Gunsten der D5000 im Schrank bleiben. Mit dem 16-85VR habe ich ein wertiges und leistungsfähiges Objektiv gefunden, welches nicht zu schwer ist und sicher 90% aller Anforderungen abdeckt. Es scheint die D5000 Anfangs ein klein bisschen kopflastig zu machen, aber daran hatte ich mich schon am ersten Tag gewöhnt, es ist nicht störend.

Zusammenfassend eine Lösung die richtig Spass macht, und nicht nur als Einsteigerkombination sondern trotz meiner verwöhnten D700 Ansprüche auch für mich eine richtig gute Figur macht.

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